Obwohl meine Frau ein Badezimmermusikhörer ist, hat sie jüngst das Kofferradio, welches in diesem Raum eingesetzt wurde, verschenkt. Und zwar weil wir über kurz oder lang auch hier eine Squeezebox platzieren werden. Aber nachdem dieses Produkt momentan wieder deutlich über 100 Euro gehandelt wird, habe ich diese Investition erst einmal aufgeschoben. Nicht zuletzt, weil ich uns für unseren Garten auch ein sinnvolles portables Gerät zulegen wollte – welches übergangsweise im Bad seinen Dienst schieben kann.
Da wir allesamt gut mit Smartphones ausgestattet sind, sollte es ein sogenannter kabelloser Lautsprecher werden (wireless speaker) – keine Dockingstation (Apfelphoneallergie), sondern ein “simples” Bluetoothgerät. Natürlich hätte ich jetzt gerne ein Bose Soundlink nebst Ledercover genommen – doch für diese Art Spielerei sind 400 Euro schon ein sehr stattlicher Preis. Mein Budget lag da eher in der Region des Bose-Ledercovers ohne Lautsprecher (also 50 bis maximal 100 Euro) – es sollte nichts zu “billiges” sein, sondern etwas, was man noch “preiswert” nennen darf.
Nach längerem hin- und auch herrecherchieren landete ich schlussendlich bei der Mini Boombox von Logitech (ohne allerdings diese oder andere Boxen probegehört zu haben). Überzeugt haben mich erst einmal die Daten, die auf dem Papier stehen:
- sehr (sehr!) kleine Bauform
- Batteriebetrieb (viele Stunden Ausdauer)
- Freisprecheinrichtung
- Bedientasten auf der Box
Die Box gibt es mit verschiedenfarbigen Plastikumrandungen – in schwarz hat sie mir Amazon für knapp 60 Euro verkauft, in rot und weiß verlangen sie etwas mehr. Oben ist eine lackschwarze Oberfläche, auf der sich bei Berührung die Bedientasten zeigen (Touchoberfläche mit LED-Beleuchtung). Das lange Drücken der Telefontaste (mit dem Bluetooth-Symbol) macht die Box paarungswillig, dazu braucht man keine Bedienungsanleitung (auch wenn die beiliegt). Die Verbindung mit unseren Androiden klappte problemlos: SE Neo V (Stock GB), HTC Vision (CM 7.2.0) und TF101 (Stock ICS) waren im Handumdrehen mit der Box bekanntgemacht. Aktiviert einer von denen nun in der Nähe der Box seinen Bluetoothfunk, wird die Verbindung innerhalb weniger Augenblicke aufgebaut.
Je nach verwendeter Player-App, kann das Handy nun auch von der Box aus ferngesteuert werden. Für Laut und Leise, Start, Stop, Pause sowie Vor und Zurück muss man das Handy nicht zur Hand nehmen, dass geht durch Betouchen der Boombox. Dabei arbeitete die Box nicht nur mit den Standard-Playern, sondern beispielsweise auch mit der DS Audio App, die die Musike aus unserem Synology NAS saugt.
Bei ankommenden Telefonaten pausiert die Wiedergabe und die Box wird zum Freispech-Telefon. Auch diese Funktion ist überaus brauchbar und angenehm – es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen die Mini Boombox auch als Gerät für eine Telefonkonferenz zu benutzen.
Kommen wir nun zum Wichtigsten: dem Klang. Hat man vorher noch nie das eingangs erwähnte Boseprodukt gehört, wird man beeindruckt sein. Die Mini Boombox mach tatsächlich boom und produziert aus fast keinem Klangraum erstaunliche Bässe, gegen die die Mehrzahl einfacher Kofferradios mit deutlich größeren Lautsprechern die Segel strechen muss. Hat man das Boom aber schon einmal aus der 6fach teureren Konkurenz gehört (die etwa 2 bis 3 Mal größer als die hier vorgestellte Box ist), ist man nicht mehr so beeindruckt.
So ist die Mini Boombox einfach nur noch “gut” und befindet sich auf einem ähnlichen Klanglevel wie ein deutlich größeres Sqeezebox (Küchen)Radio (ebenfalls Logitech). Allerdings empfiehlt sich die Installation einer Equilizer App – erst mit ein bisschen Feintuning klingt die Mini Boombox richtig “rund”. Fürs Badezimmer und den Garten bekommt man auf jeden Fall einen sehr ausgewogenen Ton mit echten Bässen.
Würde ich sie mir wieder kaufen? Ja!








