Erst vor Kurzem äußerten Schufa und Uni Potsdam, dass sie in Zukunft Daten aus Facebook für ihre Belange zu verwerten gedenken. Es dauerte allerdings nicht lange, bis man ob des enormen Protestechos von Datenschützern, Politik und Öffentlichkeit einknickte. Und so versank das Thema wieder in der Versenkung – nicht, weil es nun nicht mehr akut wäre, sondern weil gerade keine Firma mit Rang und Namen an diesen Daten interessiert ist.
Jetzt allerdings bückt sich wieder jemand mit gewissem Einfluss nach diesen auf der Straße liegenden Informationen – nämlich die Sächsische Landesregierung (schwarz-gelb, wie wir wissen). Auch sie wollen natürlich alles anonym behandeln, zum Wohle des Volkes noch dazu – denn das Ziel wäre ehrenwert, nämlich des Bürgers Begehr herauszufinden, um die Politik entsprechend darauf hin anzupassen. Na wenn sich die Damen und Herren da mal kein Eigentor schießen – ich sehe den nächsten Shitstorm schon aufziehen.
Schaut man aber mal genauer in die Verlautbarung so erkennt man, dass die Sächsische Landesregierung eine Software dazu anschaffen möchte. Das heißt: der Markt bietet so etwas bereits an. Ergo: es werden bereits Profile von FB-Usern angelegt. Die Daten werden bereits verarbeitet – sicher nicht (nur) von seriösen Forschungsinstituten – und ganz wahrscheinlich nicht anonym. Wer darüber nun überrascht ist, dem ist nicht zu helfen.
Und jetzt ab, alle noch einmal die Privatsphäre-Einstellungen kontrollieren (damit nur FB selber den totalen Durchblick hat)…
Links zum Thema:
mdr: Sachsen sammelt Informationen bei Facebook
teltarif: Regierung will Wähler über Facebook ausspionieren
Update: Das kam ja schnell – aber nicht wirklich unerwartet: Wie Torsten in den Kommentaren schon schreibt wurde die Aktion abgeblasen, bevor sich die Massen so richtig aufregen konnten.
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